Wie man durch eine Reform genau kein Problem löst.
In
letzter Zeit habe ich mir viele Gedanken über die Arbeit und die
Bedingungen in der Pflege gemacht. Da kam die Reform der
Pflegeausbildung gerade recht. Endlich nimmt sich jemand der Probleme
der Pflegenden an und geht Reformen an, die lange nötig waren.Als
ich den Entwurf in die Finger bekam war ich irritiert. Noch in den
Vorbemerkungen steht, dass die Regierung zu ihrem Entwurf keine
Alternativen sieht,Wenn
ich eines in meinem Leben gelernt habe, dann, dass es immer eine
Alternative gibt. Aber
vielleicht, so dachte ich, ist die Reform ja trotzdem gut gemacht und
somit eine gute Alternative.
Es
soll also eine vereinheitlichte Pflege geben, weil andere Länder das
schließlich auch so machen.
Ich
könnte jetzt so einige Beispiele angeben, wo Deutschland mal
gepflegt drauf pfeift, was die anderen so machen, im Positiven wie im
Negativen, um eine paar Schlagworte in loser Reihenfolge ohne Wertung
zu nennen: Energiewende, Atomaustieg, Tempolimit auf Autobahnen,
Flüchtlinge, Breitbandvernetzung und vieles anderes mehr.
Warum also
sind wir grade in Puncto Pflege plötzlich so international?
Oder
sind wir gar nicht so international, sondern verdecken mit diesem
Argument etwas, von dem eigentlich kaum jemand Kenntnis hat.
Deutschland ist nämlich ein Spezialfall und das gleich in zweierlei
Hinsicht. Pflege ist in Deutschland kein akademischer Beruf. Nun
könnte man mit Fug und Recht anmerken, dass die Reform eben dieses
angeht. Diese Meinung kann ich nicht teilen, da nicht der Pflegeberuf
als solcher akademisiert werden soll, sondern nur Teile davon. Nur
ein kleiner Teil der Pflegekräfte wird das Studium zum Einstieg in
den Beruf nutzen, ist die Meinung der Politik. Warum geht man davon
aus?Da
sind wir beim zweiten Teil der Sache. International wäre eine mit
einem Abitur vergleichbare Schulausbildung nötig, um den Beruf zu
ergreifen. Ob das nun sinnvoll ist oder nicht sein einmal dahin
gestellt. Aber es ist, zumindest in den meisten Ländern, auf die wir
uns berufen so. Auch die EU hat solche Bestrebungen, siehe hier
Jetzt
ist für mich die Frage was steckt dahinter? Warum wollen wir unser
System über den Haufen werfen? Ist unser System wegen der
Dreiteilung nicht in der Lage die Zukunft zu meistern?Als
Begründung wird unter anderem genannt, wir müssten unser
Pflegesystem robuster machen für zukünftige Herausforderungen.Dafür
sollten wir uns mal überlegen, was diese Herausforderungen
eigentlich sind. Das geht natürlich nicht, ohne zu betrachten welche
Erwartungen an das Gesundheitssystem jetzt schon gestellt werden und
welche Probleme schon jetzt bestehen.
Eine
dieser Erwartungen ist, dass moderne Medizin plus die Pflege dafür
sorgen, dass ich möglichst frei von Defiziten mein Leben gestallten
kann. Sollte ich also erkranken oder einen Unfall erleiden, werde
ich, so ist die Hoffnung, ohne bleibende Schäden davon kommen.Die
andere ist, dass ich im Alter mit Unterstützung selbstbestimmt leben
kann, ohne das ständig an meinen Defiziten herumtherapiert wird.
Das
hört sich doch ganz vernünftig an.
Es
ist auch ganz vernünftig! Deswegen haben wir ja den Unterschied
zwischen Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpflege. Verschiedene
Lebenssituationen brauchen verschiedene Pflege. Soweit, glaube ich,
wird mir jeder zustimmen.
Warum
sieht sich Deutschland aber genötigt, dieses System aufzugeben?Wird
die Altenpflege grundsätzlich nicht mit multimorbiden Patienten
fertig?Ich
denke sie wird gut damit fertig. Durch den Fokus auf die
Lebensqualität und ihre spezielle Ausbildung kann sie diesen
Menschen besonders dann zur Seite stehen, wenn Heilung nicht mehr das
primäre Ziel sein kann.
Was
ist mit der Krankenpflege? Ist sie nicht in der Lage mit
beispielsweise dementen Patienten umzugehen?Doch
das ist sie. Zumindest für die Zeit, in der jemand im Krankenhaus
ist. Aber gerade diese Zeit so kurz wie möglich zu halten ist ein
Ziel der Krankenpflege.
Bei
der Kinderkrankenpflege fällt mir genau kein Argument ein warum
etwas geändert werden sollte.
Kinderkrankenpflege
besteht in einem Spannungsfeld, das seinesgleichen sucht. Wer daran
etwas ändern will, hat keine Kinder und hat sich auch nie wirklich
mit kranken Kindern beschäftigt.
Das
Problem was wir alle haben ist kurz und bündig in erster Linie
eines: Personalmangel.
Warum
wollen wir also nochmal dieses System aufgeben? Um besser zu werden? Werden
Spezialisten nicht dadurch besser, dass sie den Fokus auf ein
Spezialgebiet legen?In
allen anderen Berufen scheint das Konsens zu sein. Warum aber soll
gerade die Pflege eine Aufwertung durch Verallgemeinerung erfahren?
Oder könnte es gar möglich sein, dass es sich dabei um ein
Scheinargument handelt?
In
meinen Augen spricht einiges dafür. Denn
das Hauptproblem der Pflege und ihrer Qualität in Deutschland ist
nicht primär die Ausbildung der Pflegekräfte. Ihre Anzahl ist der
limitierender Faktor.Wie
kann das sein? Jeder, der auch nur einigermaßen Wirtschaftlich
denkt, weiß, Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Nur in der
Pflege nicht, weil die Pflegenden Menschen nicht die sind, die
bezahlen. Es gibt eigentlich keinen Markt.Es
gibt eine Geldmenge X die zur Verfügung steht, mehr nicht.
Was
mich übrigens auch stutzig macht, dass die Arbeitgeberseite
offensichtlich Feuer und Flamme für die Idee der neuen
Pflegeausbildung ist.Man
könnte jetzt natürlich behaupten, sie wollen schließlich die
Versorgung der Patienten verbessern. Das Argument klingt gut und man
hört es auch regelmäßig. Mir fehlt da allerdings der Glaube. Meine
Erfahrung sagt mir, Arbeitgeber applaudieren nur, wenn sie
finanzielle Vorteile sehen. Das würde kein Arbeitgeber im sozialen
Bereich offen kommunizieren. Allerdings sind Arbeitgeber in der
Pflege eher nicht dafür bekannt, nach verbindlichen Pflegeschlüsseln
zu rufen um ihre Qualität zu verbessern.
Könnte
es also möglich sein, dass es billiger ist die Generalistik zu
fördern als das heutige System?
Es
spricht einiges dafür. Pflege ist teuer und ihr Wert ist nicht
materiell. Alles, was direkt messbar ist, sind die Kosten, die sie
verursacht. Kosten an denen die gesamte Gesellschaft beteiligt ist. Es
ist damit sicher auch ein Ziel, diese zu senken, das leuchtet ein.
Andererseits
ist es unklug, das offen zu sagen, denn der allgemeinen
Lebenserfahrung der Menschen entspricht die Erkenntnis, dass bessere
Leistung bei weniger Kosten nur mit technischem Fortschritt einher
geht. Ich bin der Überzeugung, dass wirklich jedem klar sein müsste:
Technischer Fortschritt in der Pflege ist eher unmöglich. Das heißt
nicht, dass es keinen Fortschritt gibt, der ist aber eher
akademischer Natur. Im eins zu eins Kontakt ist keine Zeit mehr zu
gewinnen ohne auf Menschlichkeit zu verzichten.Deswegen
glaube ich, dass Arbeitgeber in Zukunft Kostenvorteile in der
Generalistik sehen. Die Senkung von Personal und Sachkosten ist
nämlich die einzige Möglichkeit Gewinne zu verbessern.
Wo
kann also der Vorteil der Generalistik für Pflegende liegen?
Ein
Argument ist, dass es zu einer Aufwertung des Pflegeberufs kommt. Es
wird grade zu als logische Folge der Generalisierung der Ausbildung
verkauft.Der
Mechanismus, der dahinter steckt ist mir allerdings nicht klar.Am
ehesten könnte man es damit erklären, dass Entscheidungsträger ins
Ausland geschaut haben und sich überlegt haben, was die anderen
anders (besser?) machen. Schließlich hat in vielen anderen Ländern
die Pflege ein ganz anderes Ansehen als in Deutschland.Somit
könnte das Fazit gewesen sein: Dort gibt es
Generalistik und Akademisierung.Das
ist sicherlich richtig aber es gibt nur beides zusammen.Was
man offensichtlich nicht auf dem Schirm hatte, war die
dementsprechende Bezahlung.Warum
auch? Pflegekräfte selbst laufen ja rum und propagieren, dass sie
lieber mehr Kollegen als mehr Geld haben wollen. Welch unbedachte
Aussage. Das hört sich bei Menschen, die von der Finanzierung der
Pflege wenig Ahnung haben so an, als müsse man nur genug ausbilden
und alles läuft wieder Rund. Dass die Geldmenge, die für die Pflege
zur Verfügung steht, aber weitgehend fix ist und droht, bei jetzigem
Modell weniger zu werden, ist kaum jemandem bewusst.
Es
scheint aber, dass die Entscheidungsträger sehr wohl wissen, dass
eine Akademisierung auf breiter Front mit Sicherheit zu steigenden
Personalkosten führen würden. Da schlägt man wohl doch lieber den
Weg der Mischkalkulation ein. Wenige hochqualifizierte akademisierte
Pflegekräfte für die Qualität, und generalisierte, man
entschuldige mir den Ausdruck, Lastesel für die Quantität.
Das
ist meiner Meinung nach nicht einmal verwerflich, wenn man es denn so
kommunizieren würde.
Man
redet aber nicht offen, weil unser Staat wie so oft Angst hat, dass
uns Teile dieser Antwort verunsichern könnten. Man
baut also ein leistungsfähiges Ausbildungssystem um, um der
gewaltigen Menge an Arbeit, die in Zukunft uns alle treffen wird,
irgendwie bezahlbar zu halten. Im Stillen. Nach
Aussen wird es als Qualitätsverbesserung kommuniziert. Dafür
muss man aber schon, ich sag es mal salopp, Nüsse haben.Dafür
muss man nämlich einen Standpunkt einnehmen, den die meisten
Menschen sich nicht vorstellen können, einen Standpunkt in der
Zukunft.Wenn
ich mir überlege wie es in 20 Jahren in Deutschland aussieht, macht
es nämlich Sinn. Wir leben in einer alternden Gesellschaft, in der
die körperlichen Gebrechen auch im hohen Alter immer weniger
einschränken. Die Alltagskompetenzen sinken aber trotzdem, da unser
Körper deutlich besser und fitter altert als unser Gehirn.Das
wird dazu führen, dass sehr viel mehr an Alltagsbegleitung für
unser Senioren nötig sein wird. Gleichwohl wird man mit den Jahren
erfahrungsgemäß nicht gesünder.Ausserdem
streben wir immer mehr zu smarten und vernetzten Lösungen.Aus
dieser Sicht macht es natürlich Sinn ein Heer von Alleskönnern an
der Front zu haben, die einfach nur an kompetente Stellen
weitermelden.Das
spart Ressourcen. Das verbessert dann die Qualität in der Zukunft,
denn ein weiter wie bisher kann die Qualität keinesfalls halten.
Zwar stellen sich Menschen unter Qualitätsverbesserung was anderes
vor, aber eben nur weil sie ihren Standpunkt im hier und jetzt
haben.
Auch
das ist an und für sich kein Problem.
Was
in der Diskussion fehlt ist die Ehrlichkeit.Es
geht einfach um Geld und Priorisierung. Wir können nicht mehr alles
auf hohem Niveau betreiben, es wird schlicht zu teuer Spezialisten zu
beschäftigen.Die
Medizin macht es uns gerade vor, explodierende Kosten an allen
Fronten, für zum Teil marginale Erfolge.
Kann
damit die Generalisierung helfen das Problem zu lösen?
Ich
denke nicht, denn das Pferd wird von hinten aufgezäumt.Es
ist eine Lösung für ein Problem, was ich zur Zeit nicht habe.Das
Problem ist im Moment nicht, dass uns der demographische Wandel
erschlägt.Das
Problem ist ein ganz akuter Mangel an Personal, das steigert den
Druck auf die Kollegen und die Qualität leidet massiv. Die Folge ist
eine dauernde Unzufriedenheit unter den Mitarbeitern.
Man
könnte jetzt einwerfen, aber durch die Generalistik werden mehr
Menschen in den Pflegeberuf kommen. Ich wage das mal zu bezweifeln.
Warum sollten Menschen, die jetzt sagen der Pflegeberuf ist nichts
für mich, sagen, wenn ich im Altenheim und im Krankenhaus und
irgendwie überall arbeiten kann, dann entscheide ich mich sofort
dafür.
Diese
Ansicht es würden mehr kommen basiert nämlich auch wieder auf einem
kleinen Taschenspielertrick:
Die
klammheimliche Absenkung der Zugangsvoraussetzungen, also eigentlich
das Gegenteil von Akademisierung.
Auch
da wird einem direkt um die Ohren gehauen, dass man doch nicht meinen
sollte, ein besserer Schulabschluß macht einen besseren Menschen.
Das empfinde ich übrigens als Beleidigung meiner Intelligenz. In
einer Gesellschaft, in der ein Mensch ohne Abitur schon als dezent
defizitär gilt, jemandem das vorzuwerfen ist hart.Ich
machen den Wert eines Menschen garantiert nicht an seiner
Schulbildung fest, aber ich habe die Regeln in dieser Gesellschaft
auch nicht gemacht.In
Deutschland gilt die Faustformel, je höher der Schulabschluss desto
höher das zu erwartende Einkommen.Deshalb
erwarte ich, dass die Löhne im Pflegebereich nach einer Umstellung
zumindest stagnieren werden.
Aber
da hat man ja auch schon eine Lösung: Weiterqualifizieren.Hört
sich doch gut an. Eine breite Ausbildung und dann eine spezialisierte
Qualifikation, das macht was her.
Ja
daraus könnte ein Schuh werden.
Dennoch
befürchte ich, dass auch hier die Realität anders aussehen
wird.Ich
sehe nämlich keine Verpflichtung für die Arbeitgeber, Fortbildungen
und Weiterqualifizierung zu unterstützen.Im
Gegenteil, wenn ich das selbe Geld verdiene, unabhängig davon ob und
wie viel ich in die Qualifikation meiner Mitarbeiter investiere, und
genau das ist in unserem Finanzierungssystem der Fall, dann verzichte
ich doch eher.Warum
sollte ich Fortbildungskosten zahlen, auf Arbeitszeit verzichten und
danach möglicherweise auch noch mehr Lohn zahlen, wenn mein
finanzieller Vorteil bei genau Null liegt?Da
kann nur eine gesetzliche Verpflichtung helfen, aber da viele
Arbeitgeber wie oben erwähnt so sehr die Generalisierung fordern,
fürchte ich, dass der Plan anders aussieht.
Und
das kann man auch schon an den von der Politik vorgebrachten
Argumenten sehen.Einer
der Vorteile der neuen Ausbildung soll sein, in jedem Bereich
arbeiten zu können. Da wäre es ja hinderlich wenn man spezielle
Fortbildungen für bestimmte Bereiche allgemeinverbindlich
vorschreibt.
Ich befürchte es werden dann ein, zwei Kollegen eine
Fachausbildung bekommen, vorzugsweise in Führungsverantwortung und
der Rest bleibt der Rest. Wenn man dann davon ausgeht, dass in
absehbarer Zukunft nur noch Kollegen mit Studium die
Führungsverantwortung übernehmen werden, dann sehe ich etwas auf
uns zukommen, was wir so ähnlich schon hatten. Ein System von Pflege
und Pflegehelfern. Daraus könnte man dann ja spitzfindig
konstruieren, dass die Pflege ja aufgewertet wird, nun der
"qualifizierte" Teil zumindest.
Die
Pflege wird sich verändern, soviel ist sicher. Die Probleme müssen
gelöst werden, aber dabei einzig auf die Karte Hoffnung zu setzten
ist ein erschreckend schmales Brett
.
Es
hat auch schon Umfragen gegeben, in denen Kollegen gefragt wurden, ob
sie den Beruf nochmals ergreifen würden, wenn es eine
generalistische Ausbildung gäbe. 30% sagen nein. Ob das
repräsentativ ist, weiß ich nicht. Noch viel weniger weiß ich, ob
mehr junge Menschen wegen einer generalistischen Ausbildung den Beruf
ergreifen.Ich
denke, was Menschen in den Beruf ziehen könnte, sind fairer Lohn,
familien- und sozialebenstaugliche Arbeitszeiten,
Aufstiegsmöglichkeiten und Anerkennung in der Gesellschaft. Aber
ich sehe nicht, dass von der Änderung des Pflegeberufegesetzes auch
nur der kleinste Impuls in diese Richtung ausgehen wird.
Ganz
besonders bei der Anerkennung sehe ich leider schwarz. Die Aussage,
man braucht nur noch eine Pflegeausbildung, hört sich für mich
schwer nach "pflegen kann jeder" an.Es
befördert eher den Gedanken, dass Fachwissen von sekundärer
Bedeutung ist.Es
gehört eben Herz und Menschlichkeit dazu, dann noch ein bisschen
Ausscheidungsmanagment und Waschlappenakrobatik und fertig ist die
universell einsetzbare Pflegekraft.
Polemisch?
Ich denke nicht!
Was würde man in anderen Berufen sagen wenn jemand
sagt, eure Ausbildung wird abgeschafft und mit anderen zusammen
gelegt für das was ihr tut braucht ihr euer Spezialwissen nicht!Wie
wäre die Reaktion, würde man vorschlagen Lehrer und Erzieher in
einer generalistische Ausbildung mit niedrigen
Zugangsvorraussetzungen zusammen zu fassen. Schließlich betreuen die
ja alle irgendwie Kinder und für Mathematik in der Oberstufe, kann
man sich ja notfalls weiter qualifizieren? Und dieser Vorschlag würde
dann als Lösung für den Lehrermangel präsentiert.
Der
Aufschrei wäre gewaltig.Und
das mit Recht.
Natürlich
passiert so etwas nicht. Erst recht nicht in der Industrie. Wie
auch, es gibt ja Handwerks- und Industrie und Handelskammern, die
nach ihrem Bedarf die Ausbildungsordnungen anpassen. Schließlich
weiß man ja, was der Kunde braucht.Wir
brauchen das alles nicht. Wir lassen uns einfach von oben sagen was
Lage ist und gut ist. Das ist alte Pflegetradition. Offenbar kommen
wir nicht einmal auf die Idee, dass Kassenlage und Lohnnebenkosten
die Intention für eine Pflegereform sein könnten.
Wir als Pflegende
stecken offenbar so fest in unserer Sichtweise, dass niemand merkt,
dass keiner unser Bestes will.Wir
glauben Ziel jeden Handelns ist eine Verbesserung.
Das ist ja auch
so, aber wir kommen nicht auf die Idee, dass es nur eine Verbesserung für Andere sein könnte und man uns übergeht. Das merkt die Pflege dann erst wenn es zu spät ist und gibt sich dem eingeübten Jammern hin.
Nun
will ich hier gar nicht in Abrede stellen, dass eine umfassende
Reform der Pflegesituation in Deutschland von Nöten sein wird.
Allerdings bin ich der festen Meinung, dass wenn weiterhin die Basis
der Pflegenden bei solchen Prozessen ausgeschlossen ist, keine
Verbesserung für Irgendwen erreicht wird, nicht für die zu
Pflegenden und auch nicht für die Pflege.
Das
Pflegepersonal wir erst nach der Reform einfach abstimmen, wie
immer mit den Füßen.Das
ist so, und das bleibt so.
Der Personalmangel ist genau so
entstanden.
Darüber
sollten sich alle Beteiligten in diesem Spiel klar sein.
Euer
Garcon
de Piss