Sonntag, 12. Juli 2015

„Kontrolle nicht möglich mangels Personal“ oder auch Gedanken zu Pflegestreik

„Kontrolle nicht möglich mangels Personal“ oder auch Gedanken zu Pflegestreik


Wir müssen nicht einmal „richtig“ streiken. Es würde reichen, wenn wir aufhören dieses kranke System weiter mit vollem Einsatz zu unterstützen, um allen zu zeigen, dass eigentlich jetzt schon nichts mehr geht.“ So ähnlich schrieb ich ein paar meiner zahlreichen Tweets zum Pflegestreik. Prompt kamen die Antworten: „Warum tut ihr es dann weiterhin?“

Ja meine lieben Kolleginnen und Kollegen, die Frage möchte ich gern weiter geben. Warum tun wir das?

Ehrlich gesagt, so richtig verstehen tue ich das nämlich auch nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich aus einem ganz anderen Bereich in die Pflege gewechselt bin und dort meinen kleinen „Papierstreik“ bereits hinter mir hatte. Zur Erklärung:

Bevor ich auf die geniale Idee kam, meine Ausbildung in einem Beruf zu machen, der ganz viel Anerkennung mündlich wie schriftlich mit sich bringt, nur leider genau gar keine im beruflichen Alltag oder gar auf dem Girokonto, war es meine Aufgabe, dass wichtige Dinge pünktlich am richtigen Ort sind. Diese wichtige Dingen konnten alles sein. Von Werkzeugersatzteilen über Toilettenpapier bis hin zu Dienstwagen und Lkw Ladungen voller Plastikprömpel, die in irgendwelche Aschenbecher für Autos eingebaut werden.
Ich arbeitete nämlich im Einkauf eines Automobilzulieferers. Ist auch nicht weiter wichtig, denn diese Job hatte ich prima im Griff und da ich in einer Zweigstelle eingesetzt war, hatte ich sogar den Luxus, mein eigener Chef zu sein ohne die anderen, natürlich noch viel wichtigere Dinge bestellenden, Einkäufer im Nacken zu haben.

(Könnt ihr mal sehen, was andere Leute teilweise beruflich so für Sorgen haben. „Also, die Teile, die ich bestelle, sind aber viel teurer als Deine. Ich bin hier dass Rennpferd.“ Glückwunsch dazu.)

Es begab sich jedoch, dass sich an einer ganz andere Ecke des Betriebes ein Loch auftat. Nämlich im Wareneingang. Dort waren normalerweise mehrere Gabelstaplerfahrer, 2 Lageristen, 2 Mitarbeiter der Qualitätssicherung und der Lagerchef zugange. Die Gabelstaplerfahrer hatten sich jedoch entschlossen, gleich mal alle gleichzeitig zu kündigen, ebenso ein Lagerist. Nun, da ich meine Baustelle im Griff hatte und meine Überstunden auf dem Zeitkonto brav in Form von verlängerten Wochenenden abgebaut hatte, wurde ich gebeten dem Lagerchef doch „etwas Tipperei“ am PC abzunehmen. Bestände ein- und aus pflegen eben, dachte ich, also kein Problem. Der arme Kerl hasste eh die PC Arbeit, die mit seinem 2 Fingersuchsystem auch noch ewig lang dauerte. Nun komme ich mittags, nachdem ich meinen eigenen Schreibtisch im Akkord abgearbeitet hatte, rüber und erlebe folgendes:
Der Chef des Wareneingangs sitzt auf dem Stapler und lädt Lkws ab, packt die Kisten und Paletten irgendwo hin und drückt mir die Lieferscheine und zwei Stempel in die Hand. Einmal „Ware erhalten“ und der zweite „Stückzahl und Qualität kontrolliert“. Ich sollte das bitte stempeln und unterschreiben, er mache das normalerweise nach Kontrolle aber dafür hätte ja aktuell keiner Zeit. Es ständen noch 4 Lkws mit äußerst schlecht gelaunten Fahrern auf dem Hof, er wüsste gar nicht wie er das schaffen soll. „Und die Bestände?“ fragte ich daraufhin. Die seinen völlig egal, den Computerscheiß schaffe er eh seit Tagen nicht, da stimme sowieso nix mehr im System.

(Fein, dachte ich. Wenn die Bestände nicht stimmen, dann wird es auch schwierig, meinen Job vernünftig zu machen. Denn was soll ich in welchen Mengen nachbestellen, wenn ich gar nicht weiß, ob und wenn ja, wieviel davon im Haus ist? Egal, da muss ich mich dann wohl später drum kümmern.)

„Und was ist mit den beiden Herren von der Qualitätssicherung?“ Die machen irgendwas anderes mit den fertig gebauten Teilen von oben. Die helfen nie im Wareneingang. Hätten nur ihr Büro hier unten.

So liebe Kollegen aus der Pflege, das kommt Euch doch jetzt sicher bekannt vor. Arbeit, die nicht zu schaffen ist. Ausgebildete Fachkräfte, die Helfertätigkeiten durchführen und daher zu ihrer eigentlichen Arbeit nicht mehr kommen, dies jedoch unterzeichnen sollen. Und weitere „noch besser“ ausgebildete Fachkräfte, die lediglich auf dem Papier dazu gehören, sich aber überhaupt nicht dazu berufen fühlen, auch nur irgendwas zu tun. Fast wie auf Station, nur ohne Patienten, oder? Nun komme ich, in meinem jugendlichen Leichtsinn und mache folgendes: Ich latsche zurück zu meinem Schreibtisch, hole meinen einstellbaren Stempel und drehe mir ein nettes „Kontrolle nicht möglich mangels Personal“ zurecht. Da war der Lagerchef aber plötzlich ganz aufgeregt. „Das könne ich doch nicht machen, das ginge bestimmt bis ganz oben.“ „Ja, das ist der Sinn der Sache. Die müssen nämlich wissen, was hier los ist, sonst ändert sich nichts. Außerdem unterschreibe ich ganz sicher nicht für ganze Lkw Ladungen, deren Inhalt ich nie gesehen habe, dass es sich um einwandfreie Ware im Wert von 125000 € handelt. Ganz sicher nicht.“

Um es kurz zu machen: Mein Stempel kam auf die Scheine. Und mit ihm kamen die Damen und Herren aus der Teppichabteilung. Zuerst ging ich selbst zum Betriebsleiter rüber (ein wirklich netter Kerl) der umgehend 2 Leiharbeiter mit Gabelstaplerschein organisierte, die schon am nächsten Morgen ihre Arbeit aufnahmen. Dann kam mich der Chef des Einkaufs besuchen. Durch die Blume gratulierte er mir zu meinen „Eiern“ als popelige Bürohilfe so eine Welle zu reißen. Also quasi mal eben der Personalabteilung per Stempel zu erklären, dass sie es verkackt hat.
Daran hatte ich bis dahin überhaupt keinen Gedanken verschwendet. Ups!
Zum Schluss kam dann auch noch die Betriebsratsvorsitzende, die meinte, ich solle umgehend in die Gewerkschaft eintreten, wenigstens aber beim nächsten Mal zur Wahl des Betriebsrats antreten. Ich, die 19 jährige Bürohilfe, mit dem komischen Stempel? So ganz verstand ich das Theater damals nicht. Ist auch egal, denn es kam sowieso alles anders. Die Firma gibt es mittlerweile nicht mehr, und ich wollte auch auf etwas ganz anderes hinaus.
Ich habe bis heute noch nie unter irgendetwas meinen Namen gesetzt, wenn ich es nicht selbst erledigt oder mindestens persönlich kontrolliert habe. Für mich bedeutet mein Handzeichen nicht „Guck mal, ich war auch im Dienst.“ sondern „Hierfür trage ich die Verantwortung.“ Und noch mehr Angst, als damals die Verantwortung für eine 125000€ teure Lkw Ladung, die theoretisch ein paar Paletten Papiermüll hätten sein können, zu übernehmen, habe ich heute, dafür zu unterschreiben, dass es einem Patienten gut geht, er jegliche notwendige Unterstützung von mir erhalten hat und ich dafür quasi bürge. Erst recht, wenn ich auch noch ganz genau weiß, dass dem definitiv nicht so ist.
Ich hatte es bislang natürlich auch sehr einfach, dieses Prinzip konsequent durchzuhalten. Während meiner Ausbildung durfte ich ohnehin nur selten selbst dokumentieren (sitzende Tätigkeit, das lassen sich einige Schwestern nur sehr ungern abnehmen, wo doch alles andere schon nur Rennerei und Hetze ist) Und danach bin ich direkt in die Notaufnahme. Dort ist natürlich klar: Wenn ich dokumentiere „EKG gelaufen“ dann, weil ich den Ausdruck bereits in der Hand halte. Alles andere wäre einfach nur bescheuert.

Nichts desto trotz will einfach nicht in meinen Kopf, warum ALLE meine Kollegen, die ich kennen, so „locker“ mit ihren Handzeichen sind. (Entspannt Euch, liebe Kollegen, ich erkläre gleich, was ich mit locker meine.)
Sorry, aber es tut mir körperlich weh Lagerungspläne, Verzeihung „Mobilisationspläne“, zu lesen, auf denen 18 Patienten um 16 Uhr auf links gelagert wurden. Von 2 Pflegekräften. WAS SOLL SO EIN SCHEISS??! Natürlich haben die 2 Kollegen die sogenannte Lagerungsrunde gemacht und natürlich sind auch alle Patienten bewegt worden aber ganz sicher nicht alle um 16 Uhr.
Warum schreiben wir dann so etwas? Warum dokumentieren wir „aktivierende Ganzkörperwaschungen“ mit drölfzig Prophylaxen bei 16 Patienten, zu dritt zwischen 7:00 und 8:30 Uhr. WARUM? WER SOLL DAS GLAUBEN?

Liebe fachfremden Leser, bitte versteht mich an dieser Stelle nicht falsch. Wir sitzen nicht alle sorglos im Dienstzimmer herum und lassen „locker“ ein paar Handzeichen über die Seiten fliegen, Hauptsache die Dokumentation ist hübsch, scheiß auf den Patienten. Im Gegenteil! Viele meiner Kollegen tun alles in ihrer Macht stehende um jedem Patienten zumindest das Notwendigste an Pflege zukommen zu lassen und verachten nahezu die ganze Schreiberei, für die so wertvolle Zeit verloren geht. Ein Großteil der Pflegerinnen und Pfleger aus meinem Umfeld, würde nicht einmal die Kühlschrank Temperatur als ok abhaken ohne auch wirklich nachgesehen zu haben. Und erst recht nicht einem pflegebedürftigem Patienten einen intakten Hautzustand attestieren, ohne jeden Zentimeter auch wirklich inspiziert zu haben. Das meine ich nicht, wenn ich von „locker“ spreche.

Es geht mir um die Dinge, die wir nach täglichen Abwägen der Prioritäten weglassen MÜSSEN, weil einfach keine Zeit dafür da ist. Der Patient, den ich aus Zeitgründen nicht ins Bad sondern lediglich an die Bettkannte mobilisieren konnte. Bei dem Pneumonie Prophylaxe darin bestand, bei geöffnetem Fenster ein paar mal tief durchzuatmen um die frische Luft zu genießen und sonst nix. Den ich nicht mal aus seinem Schlafanzug geholt habe, weil es ihm zum Glück eh wurscht ist, ob er im Schlaf- oder Jogginganzug an seiner Bettkante sitzt um auf das Frühstück zu warten. Ich kann das durchaus verantworten. Natürlich fallen mir mindestens noch 30 Dinge ein, die ich aus pflegerischer Sicht zur Gesundung des Patienten beitragen könnte. Dummerweise warten aber noch 8 andere Patienten, deren Blutdrücke ich noch nicht kenne, die womöglich Schmerzen haben, dringend zur Toilette begleitet werden müssen oder gar im sterben liegen. Also entscheide ich: „Diesem Patienten geht es jetzt gut genug, Mindestmaß erfüllt, weiter geht`s.“
Wie gesagt, das kann ich gerade noch verantworten. Warum aber (und jetzt bitte ich meine Kollegen hier ernsthaft um Antworten, weil ich den Stationsalltag wirklich nur aus Schülersicht kenne) dokumentiere ich danach dieses „Wunderland“?
Mobilisation in Nasszelle, Teilkörperwäsche, Mundpflege, alle relevanten Prophylaxen, bla blub trallala... WAS SOLL DAS?

Schreiben wir es doch einfach mal so wie es ist.

„Gesicht gewaschen, Zähne raus, geputzt wieder rein, Katheterpflege, zum Frühstück in Rollstuhl mobilisiert, mehr war nicht drin.“

oder

Blutdruck, Puls, Temperatur im grünen Bereich, Patient bemerkt den Stress der Pflegekraft und verzichtet auf Hilfe bei der Körperpflege mit den Worten „Bekomme heute eh keinen Besuch, reicht wenn ihr mir morgen ins Bad helft. Zu Hause gehe ich auch nicht jeden Tag duschen, erst recht nicht wenn ich krank bin.“

oder

Vitalzeichen o.B. Wegen eines Notfalls in Zimmer 146 Patient erst nach dem Frühstück wieder angetroffen. Herr M. musste daher in Schutzhose abführen, ist seitdem verständlicherweise sehr schlecht gelaunt und verweigert nun weitere Unterstützung zur Körperpflege und sämtliche Prophylaxen.

oder

Patientin musste aufgrund der Unterbesetzung von Praktikantin bei der Körperpflege unterstützt werden. Frau S. fühlt sich gut versorgt, ob Pflegehandlungen nach Standard und fachlich korrekt durchgeführt wurden, kann nicht beurteilt werden.

Versteht Ihr was ich meine? Ich denke schon.

Mit Hilfe des #Pflegestreik wollen wir unsere aktuelle Situation deutlich machen. „Leute, es geht so nicht weiter! Ihr sterbt womöglich, obwohl wir uns für Euch krank schuften!“ in die Welt schreien. Änderungen müssen her! Ein verbindlicher Personalschlüssel muss her! Und bei aller Liebe, wenn wir genug junge Menschen dazu bewegen wollen, eine Beruf in der Pflege zu ergreifen, wird auch mehr Kohle dafür auf den Tisch kommen müssen. Das sollten wir den Menschen auch genau so sagen. Und ich finde, wir sollten dann auch aufhören, uns selbst zu belügen, indem wir Dinge schön schreiben, die nicht schön sind. Wozu auch? Für die Stationsleitung, die PDL, das Krankenhaus, den MDK, die Politik? Für wen? Alle, die damit zu tun haben, wissen, dass wir unmögliches möglich machen sollen. Warum also weiter lügen? Warum hinter 34 Pflegehandlungen auf einer Liste mein Handzeichen machen, um Geld von der Krankenkasse zu bekommen, das nur für 6 davon reicht? Warum so tun, als würde diese System auch nur annähernd funktionieren?

Wir sind das schwächste Glied in dieser Kette, sollen aber den Kopf hinhalten. Wenn irgendwas schief geht, ist schnell ein Schuldiger gefunden. Die Pflege, wer sonst? Warum also sollten wir weiterhin für die 125000€ Lkw Ladung, ähm Verzeihung, für die angebliche Gesundheit des Patienten verantwortlich zeichnen?

Warum nicht einfach ein „Kontrolle nicht möglich, mangels Personal“ Stempel?

Eure @emergencymum



Ich würde mich diesmal echt riesig darüber freuen, auch mal Antworten von Euch zu erhalten. Ob Zustimmung oder „Wie soll das denn bitte gehen?“ haut alles raus, was Euch in den Sinn kommt. Ich kann das ab. :) Danke schon mal im Voraus!

8 Kommentare:

nanunana249 hat gesagt…

Bei uns wird in die Doku durchaus bspw geschrieben "Mobilisation aus Zeitgründen nicht möglich". Leider nur von einzelnen Pflegekräften. Die fühlen sich aber dadurch unter Druck, dass die anderen sich nicht beteiligen. Hier auf eine gemeinsame Vorgehensweise zu kommen ist echt schwierig.
Dazu kommt, dass diese Art der Doku bisher noch nie Konsequenzen hatte. Oder zumindest haben wir es dann nicht mitbekommen.
Die Überlastungsanzeige wird hin und wieder gestellt. Aber auch hier ohne spürbare Konsequenzen oder gar Änderungen. Das führt dann zu Aussagen wie "wir können ja eh nichts an der Situation ändern"

B.Jac hat gesagt…

Danke du hast völlig recht , warum machen wir das ? Ich kann es nicht beantworten . Aber ich weiß das ich es nicht mehr mache und versuche den Kollegen das aufzuzeigen denn wir machen das kranke system nicht gesund und begehen jeden verdammten Tag Betrug . Danke für diesen Beitrag

pinkBambi hat gesagt…

Super Artikel! Wirklich!
Und ich frage mich auch so manches WARUM?!
Ich kann nur von meinen Kollegen im Pflegeheim sprechen und hier ist es definitiv der Fall, dass sie Angst vor Konsequenzen haben. Angst vor der PDL und vor der Heimleitung. Da diese z.B. immer von "Sie müssen - ansonsten Abmahnung" sprechen. Kommt es aber mal dazu, dass die Mitarbeitervertretung, die Geschäftsführung oder gar der Aufsichtsrat von den Zuständen Wind bekommen, kommt es zu einer Abmahnung der PDL! Alle fallen aus allen Wolken und geben zu, dass sie nicht WUSSTEN, dass sie auch gewisse Rechte haben.

Aber wenn einzelne Pfleger oder auch Leitungen abgemahnt werden, wird sich rein gar nichts ändert.
Ich appeliere auch an alle Angehörigen, die diese Missstände fassungslos mit ansehen. Bitte meldet euch! Bitte fordert eine gute Pflege für eure Lieben! Ein einzelnes "Schwesterchen" kann nun wirklich nichts dafür wenn 'der Papa' um 10.30 Uhr noch im Schlafanzug auf der Bettkante sitzt. Womöglich hat sie schon 10 Bewohner gewaschen, ihnen Essen gereicht, sie gespritzt, sie zur Toilette gebracht, den ein oder anderen Dementen ggf. wieder "eingefangen" - selbst aber noch nicht einmal einen Schluck Wasser getrunken. Und für Pause ist es sowieso schon zu spät....

PS: Ich handle auch nur so wie ich es selbst mit meinem Gewissen vereinbaren kann. Sprich z.B. keine "unwahren" Handzeichen und ich schreibe in die Dokumentation, was nicht möglich war! Da habe ich auch schon öfter zu hören bekommen: "Das kannst Du doch nicht schreiben!!". Warum NICHT??? ;-)

Anonym hat gesagt…

Ich bloggte zum Thema:
https://hansedog.wordpress.com/2015/07/13/pflegenotstand

Yannitha hat gesagt…

Warum wir immer noch pflegen? Ganz klar, weil wir es so wollen, weil wir uns dabei aus irgendeinem Grund besser fühlen, weil es sonst gar keiner tut...
...und es gibt auch gar keine Alternative, ist man in diesem Beruf alleinstehend und einigermaßen arbeitsfähig, muss man...es sei denn man würde im Lotto gewinnen um sich eine Umschulung in einen anderen Bereich leisten zu können, denn von unseren Gehältern sind ja kaum Rücklagen zu erwirtschaften.
Ich mach jetzt eine Fortbildung zur PDL in Fernstudium und arbeite voll weiter in der Pflege in der Hoffnung noch irgendetwas zu bewegen. In der Hoffnung, dass die Entbürokratisierung der Pflege nicht nur leere Worte sind, aber die Funktionäre der Leistungsträger sehen das völlig anders. Ein Staat kann sich gar nicht so viele alte, kranke oder behinderte Menschen leisten, also muss man Pflege unmöglich machen und gleichzeitig noch einen Sündenbock haben. Humanität ist was für die Doofen, Idealismus für die, die sich sonst nichts leisten können...
Danke für diesen Beitrag

Anonym hat gesagt…

Lieber "Garcon",

wir würden deinen Blog mit dem Titel "„Kontrolle nicht möglich mangels Personal
oder auch Gedanken zu Pflegestreik" gerne in unserer gewerkschaftlichen Betriebszeitung (hausintern) veröffentlichen. Wäre das okay für dich? Bitte um kurze Antwort. Kann dir auch gerne genauere Infos schicken.

Garcon de Piss hat gesagt…

Mit einem Verweis auf den Blog habe ich kein Problem damit.
Wenn du noch mehr Infos brauchst sag Bescheid.

Garcon de Piss hat gesagt…

Mit einem Verweis auf den Blog habe ich kein Problem damit.
Wenn du noch mehr Infos brauchst sag Bescheid.

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